Jeder braucht jemanden.
Irgendwann.

Das ist der Hospizdienst Meitingen Augsburg Land-Nord heute

Mandy Regis-Lebender ist die Koordinatorin des Hospizdienstes Meitingen. Grundlage ihrer Tätigkeit war ihre Ausbildung zur Palliativ-Care-Pflegefachkraft in den Jahren 2008/2009. Während Irene Polkehn sich um die Konzeption der Ausbildung bemühte, wurde Mandy Regis-Lebender zur qualifizierten Koordinatorin. Seit 2014 ist sie diejenige, die Erstgespräche führt, Hospizbegleiter auswählt, sich um die Aus- und Weiterbildung kümmert und auch weitere Angebote rund ums Thema gemeinsam mit den Hospizbegleitern voranbringt. Für die Mitglieder der Hospizgruppe ist sie ihr „gutes Gewissen“, denn: Mandy Regis-Lebender ist immer dann da, wenn das Ehrenamt als Hospizbegleiter eben nicht mehr mit dem Alltag zu vereinen ist.

Frau Regis-Lebender, Frau Polkehn hat Sie quasi „ausgekuckt“ als Leiterin der Hospizgruppe, richtig?

Mandy Regis-Lebender: Irgendwie schon. Ich hatte bereits einen Teil der notwendigen Ausbildungen. Und dann ging alles Schlag-auf-Schlag. Während ich mich um meine inhaltliche Ausbildung kümmerte, konzipierte Irene Polkehn die Ausbildung zum Hospizbegleiter, die ich noch heute als Ausbildungsgrundlage nutze.

Worauf achten Sie bei der Suche nach Hospizbegleitern?

Mandy Regis-Lebender: Auf eine neutrale Einstellung, Teamfähigkeit und die persönliche Qualifikation, die Betroffenen und deren Angehörige in den Mittelpunkt zu rücken – das ist die Grundausrüstung eines guten Hospizbegleiters. Natürlich muss die Person auch bereit sein, Zeit zu investieren. Es ist ein Ehrenamt, das partiell zeitintensiv werden kann. Allerdings muss auch niemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn es mal nicht geht.

In Ihrer Liste über die Grundausrüstung eines guten Hospizbegleiters fehlt die Qualifizierung im Bereich Pflege. Ist sie keine Voraussetzung?

Mandy Regis-Lebender: Ganz im Gegenteil. Eine Qualifikation im Pflegebereich ist nicht nötig. Zeit mitzubringen und sich auf den Menschen einstellen zu können, ist das, worum es in der Hospizarbeit geht. Die Ausbildung zum Hospizbegleiter bildet zudem die Grundlage für weitere fachspezifische Ausbildungen.

Welche Angebote gibt es in diesem Bereich?

Mandy Regis-Lebender: Die Weiterbildung zum Trauerbegleiter haben bereits einige Hospizbegleiter absolviert. So entstand der qualifizierte Unterbau für weitere Angebote der Hospizgruppe. Das Trauercafé, die Trauergruppe und die Trauerbegleitung sind hieraus entstanden und haben uns auch als Gruppe zur Weiterentwicklung verholfen. Heute sind wird der Hospizdienst für den Norden des Augsburger Landes. Zudem sind punktuelle Weiterbildungen möglich, wie etwa zum Thema Aromapflege, Gespräche am Sterbebett, Sterbefasten oder dem totalen Schmerz.

Das klingt nach einer großen, aktiven Gruppe?

Mandy Regis-Lebender: Groß ja, aber nicht groß genug. Im März 2019 erhielten weitere sieben Hospizbegleiter ihre Ausbildungszertifikate. 20 ausgebildete Hospizbegleiter sind im Hospizdienst Meitingen aktuell aktiv – und dennoch sind es zu wenige. Die Anzahl der Begleitungen steigt kontinuierlich an. Alle zwei Jahre bieten wird erneut die Ausbildung an. Im Jahr 2019 haben wir einen Kurs gemeinsam mit der Hospizgruppe aus Donauwörth absolviert, um auf eine Teilnehmeranzahl von 12 bis 15 zu kommen. Die Hospizarbeit ist ein ganz besonderes Ehrenamt, das gibt und nimmt gleichermaßen.


Mehr über die Arbeit des Hospizdienstes können Sie in diversen Presseberichten nachlesen.

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